Was macht man mit einer Idee

Über Ideen

„Was macht man mit einer Idee?“ So lautet der Titel eines Kinderbuchs von Kobi Yamada und Mae Besom, das auch für Erwachsene eine Inspirati­on ist. In dem Buch erscheint die Idee als zerbrech­liches, aber strahlend helles Ei. Eines Tages ist sie einfach da. Anfangs hält das Kind aus der Geschichte nicht viel von ihr und geht ihr aus dem Weg. Doch die Idee hat etwas Magisches. Sie wird größer, will bespielt und gefüttert werden. Das Kind ist glücklicher, wenn die Idee in der Nähe ist. Es nimmt sie an, und die bei­ den werden unzertrennliche Freunde. Doch andere kritisieren die Idee, tun sie ab, belächeln sie. Das Kind beginnt zu zweifeln, die Idee verliert an Kraft und Far­be. Letztlich besinnt sich das Kind, nimmt all seinen Mut zusammen, steht für die Idee ein und trägt sie in die Welt, die dadurch auch für andere bunter wird. 

Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet also: Man verändert die Welt! Das kostet Mut und Hartnäckig­keit. Die Autorin J. K. Rowling bekam zig Absagen, be­vor ein Verlag das Potenzial ihrer Harry­ Potter ­Ge­schichten erkannte. Sara Blakelys Shapewear ­Idee wurde lange belächelt, machte sie jedoch zur jüngs­ten Selfmademilliardärin der Welt. Und Walt Disney musste sich vorwerfen lassen, „keine Vorstellungs­kraft“ und „keine guten Ideen“ zu haben. 

Es braucht viel Durchhaltevermögen, eine Idee in die Welt hinauszutragen, sie zu pflegen und zu teilen. Die wenigsten Ideen fliegen sofort. Einige müssen un­terwegs verworfen werden. Andere entwickeln sich in eine völlig unerwartete Richtung: Samsung handelte in seinen Anfängen mit Lebensmitteln, Nokia stellte Gummistiefel her. Das US­-Unternehmen Wrigley’s ver­kaufte einst Backpulver – bis die Marketingidee, je­ dem Tütchen zwei Streifen Kaugummi beizulegen, den Umbruch brachte. Die Coffeeshop-­Kette Starbucks war ursprünglich ein stinknormaler Kaffeehandel, der die banale Idee hatte, im Laden frisch gebrühten Kaffee zum Probieren auszuschenken. Was daraus wurde, wissen wir alle. 

Bleibt die Frage: Was machen Sie mit Ihren Ideen – den großen wie den kleinen? Im hektischen Alltag ge­hen viele davon vermutlich unter. Man hat keine Zeit oder nicht den Mut, sie zu entwickeln und mit ande­ren zu teilen. Doch wer seine Ideen nicht der Kritik oder dem Zuspruch anderer aussetzt, wird nie erfah­ren, was aus ihnen werden könnte. Scheitern ist er­laubt, genauso wie Neuanfänge. Eine Idee, die an ei­ner Stelle nicht wertgeschätzt wird, kann an einer anderen Begeisterungsstürme entfachen. Darum: Glaubt an die Magie in euren Ideen – und folgt ihnen!

(Unser Editorial aus Courage 02/2021) 

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